Struktur im Ganztag und Kooperation im Sozialraum
Aus dem Alltag von Lena
Lena ist 7 Jahre alt und geht in die zweite Klasse. Ihr Tag beginnt um 7.00 Uhr in der verlässlichen Grundschule. Vor Unterrichtsbeginn wird hier gespielt, gebastelt und gesungen. Um 8:20 Uhr beginnt ihr Unterricht - heute mit Sport. Um 11.00 Uhr ist für sie Unterrichtsschluss.
Als Ganztagskind darf sie nun ins Freispielangebot. Hier treffen sich alle Kinder der 1. und 2. Klasse, wenn der Unterricht vorbei ist. Gegen 11.50 Uhr geht Lena dann über den Schulhof Richtung Mensa. Sie meldet sich an der "Sonnenblume", einer Art Rezeption, selbstständig an. Das Mittagessen nimmt sie gemeinsam mit etwa 50 anderen Kindern ein. Danach beginnt die Spielzeit, die Lena heute auf dem Pausenhof verbringt. Morgen um diese Zeit hat sie Klavierunterricht in der Musikschule. Lena weiß, dass die Spielzeit gegen 13.00 Uhr fast vorbei ist, dann kommen die Kinder der 3. und 4. Klasse aus der Lernzeit und gehen zum Essen. Lena macht ihre Hausausgaben und löst anschließend Rätsel. Um 14.00 Uhr geht es zur Bewegungspause in den Hof. Dienstags und donnerstags um diese Zeit hat Lena Nachmittagsunterricht. Den Schwimmkurs besucht sie freitags. Um 15.45 Uhr ist für viele Kinder der Ganztag beendet. Lena ist für die flexible Nachmittagsbetreuung angemeldet. Bis 17.00 Uhr besteht hier ein ergänzendes Angebot.
Für Lena ist dies ein voller aber auch wundervoller Tag, in dem ihre Bedürfnisse, Wünsche und Interessen berücksichtigt werden.
Struktur und Kooperationen im Ganztag
Der Ganztag gelingt aufgrund einer guten Infrastruktur, einer zielgerichteten Organisation und von verbindlichen Kooperationen. Der Schulcampus ist so konzipiert, dass alle wichtigen Anlaufstellen in kürzester Zeit erreichbar sind. Auf dem Campus liegen neben der Grundschule und dem Schülerhaus auch das SBBZ, die städtische Musikschule, die Außenstelle der Bücherei, das Hallenbad und eine Sporthalle. In weniger als 5 Minuten gelangt man zu Fuß zum Freibad, zum Jugendhaus, zum Stadion oder in die Innenstadt. Für den Ganztag ist diese Struktur gewinnbringend. Viele Kinder nutzen die Möglichkeit, während des Ganztags einen Schwimmkurs oder die Musikschule zu besuchen.
Um den verschiedenen Bedürfnissen gerecht zu werden, braucht es eine klare Struktur. Diese kann entwickelt werden und wachsen mit beständigen und verlässlichen Partner*innen und einer Kooperation auf Augenhöhe. Die Planung des Ganztags liegt bei der Leitung des Ganztags und bei der Schulleitung. Schon weit im Voraus beginnt die Planung für das kommende Schuljahr, bei der auch Kooperationspartner*innen frühzeitig beteiligt werden. Berücksichtigt werden hierbei Erfahrungen des Vorjahres und die Ergebnisse einer Evaluation, an der verschiedene Akteur*innen mitwirken.
Ein gelingender Ganztag kann nur auf vielen Schultern getragen werden und diese Schultern tragen den Ganztag nur, wenn er nicht für Einzelne zu schwer wird.
Die Planung, Koordination und die Vernetzung erfolgt über das Leitungsteam. Mehr als 30 Personen aus unterschiedlichen Teilbereichen des Ganztags (Betreuung, Lernzeit, verbindliche Angebote, Schulbücherei, Musikschule, Vereine, Caterer etc.) werden beteiligt. Der Planungsstand wird klar kommuniziert und nächste Schritte werden gemeinsam abgestimmt. Grundlage ist eine unterstützende Kommunikationsstruktur und eine gelingende Kooperation.
Nur so ist es möglich, dass aus Lenas vollem Tag, ein ganz wundervoller Tag wird.